Der Ort.
Beim Ernst-Reuter-Platz handelt es sich um einen großen mehrspurigen Kreisverkehr mit begehbarer Mittelinsel im Bereich der westlichen City Berlins. Auf ihn führen sternförmig fünf Straßen. Er befindet sich auf der großen Ost-West Straßen-Achse Berlins. Für den Automobil-Verkehr ist der Platz laut Verkehrslenkung Berlin von überbezirklicher Bedeutung. Unter dem Platz liegt einer der ältesten U-Bahnhöfe Berlins. Baulich ist er geprägt von einem Konzept aus den 1950er Jahren.
Die Mittelinsel.
Die Mittelinsel mit ihren aufwendigen Wasserspielen ist der eigentliche Ort des Verweilens für Fußgänger. Leider ist er nur über unterirdische Wege vom U-Bahnbereich erreichbar. Daher ist die Mittelinsel wenig frequentiert, weithin unbekannt und viele ahnen nichts von ihren Qualitäten. Aber unter den Menschen, die diesen Platz für sich entdeckt haben, gibt es regelrechte Fans, die sich hier im Sommer fast täglich treffen.
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Die Lage in der Stadt.
Der Platz liegt in Charlottenburg und zugleich im Bereich des westlichen Stadtzentrums. Der Platz befindet sich auf der großen Ost-West Straßen-Achse Berlins. Und ist somit als Teil einer Folge von Plätzen zwischen Schlossplatz in Mitte und Theodor-Heuss-Platz im westlichen Charlottenburg zu sehen. Zugleich zweigen hier Straßen zum Schloss Charlottenburg, nach Moabit und zum Zoo / Breitscheidplatz ab.
Die Lage im Umfeld. Die Quartiere.
Der Platz bildet eine Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Stadtbereichen, insbesondere der City West, dem Campus Charlottenburg und dem Kernbereich der ehemals selbständigen Stadt Charlottenburgs rund um Rathaus und Schloss. Der Platz kann sowohl als Tor zum Campus als auch als Tor zur alten Stadt Charlottenburg begriffen werden. Hier berühren sich sehr unterschiedliche Arbeits- Lebens- und Denkwelten. Das Aktionsbündnis betrachtet das als Chance.
Geschichte
Der Ursprung dieses Platzes liegt im sogenannten Knie. Die Straße zwischen Berliner Stadtschloss und dem Schloss Charlottenburg knickte an dieser Stelle nach Norden ab. 1953 wurde das Knie in Ernst-Reuter-Platz umbenannt und in den folgenden Jahren entstand der heutige Kreisverkehr.
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Das Denkmal.
Der Ernst-Reuter-Platz ist ein prominentes Beispiel des Städtebaus der Westberliner Nachkriegsmoderne und steht im Kontext des auch architektonisch ausgefochtenen Kalten Krieg zwischen Ost und West. Neben der Ernst-Reuter-Siedlung und dem Hansa-Viertel sicher eines der wichtigsten Zeugnisse des Städtebaus und der Stadtutopien jener Epoche. Der Städtebau des Platzes geht auf Professor Hermkes zurück. Das Aktionsbündnis setzt sich dafür ein, dieses Denkmal zu erhalten.
Ein Platz für Ernst Reuter
Der Platz wird oft als Gegenentwurf zum Strausberger Platz als Teil der Stalin-Allee in Ost Berlin interpretiert. Nicht zufällig ist dieser Platz nach Ernst Reuter benannt, der Symbolfigur der 1950er Jahre für das Beharrungsvermögen des westlich-demokratisch ausgerichteten West-Berlins. 1953 vier Tage nach dem Tod Ernst Reuters, wurde der noch nicht angelegte Platz schon nach ihm benannt.
Ernst Reuter
Ernst Reuter, Regierender Bürgermeister in Berlin (West) bis 1953, avancierte insbesondere während der Berlin-Blockade zur Symbolfigur eines „Freien Berlins“, d.h. einer an westlichen Wert-, Wirtschafts- und Demokratie-Vorstellungen orientierten Westlichen Halbstadt. Populär wurde insbesondere seine Rede „Ihr Völker der Welt – schaut auf diese Stadt“. 1953 starb Ernst Reuter.
Ernst-Reuter-Denkmal
1963 wurde Ernst Reuter zu Ehren auf dem Platz die Skulptur „Die Flamme“ (geschaffen von Bernhard Heiliger) eingeweiht. Teil des Denkmals ist die im Boden eingelassene Inschrift „Friede kann nur in Freiheit bestehen“. Die Skulptur steht leicht erhöht auf dem Vorplatz vor dem TU-Architektur-Gebäude. Damit wurde der Versuchung widerstanden, hier eine Monumental-Skulptur zu errichten.
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